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Herzmond
oder Die zunehmende Bedeutung der Musik

von Frieder Faist
Regie: Michael Schlimgen
Produktion: WDR 2000/ca. 60'


Marguerite und Sylvie sind zwei Schwestern, die nicht nur das Haus der verstorbenen Mutter teilen, sondern auch den Beruf, das Instrument und zuletzt auch den Mann. Im Zentrum dieser ungewöhnlichen Beziehung steht die Musik, die das finanzielle Einkommen der beiden Klavierlehrerinnen und Unterhaltungsmusikerinnen ermöglicht, die darüber hinaus aber in entscheidender Weise für das einzelne und gemeinsame Geschick der Schwestern verantwortlich ist. So lernen sie unabhängig voneinander denselben Mann kennen, beide fühlen sich hochgradig inspiriert und bringen dies in ihren gemeinsamen Auftritten zur Geltung. Geschätzt wird vor allem das meisterhafte Zusammenspiel, und nicht mehr länger wird von "klanglicher Umrahmung", sondern von "künstlerischer Ausgestaltung" gesprochen. Der gemeinsame Ursprung dieses Höhenflugs ist bald aber auch der Grund für den beiderseitigen Tiefsturz, was zur Trennung führt, bis erneut die Musik ihre Fäden spinnt. Der äußerst bewegliche Verlauf der Beziehung, der an chemische Reaktionen und nicht zuletzt an Goethes "Wahlverwandtschaften" erinnert, wiederholt sich auf einer weiteren Ebene zwischen Musik und Sprache. Beide Medien, so vermittelt das Hörspiel, können einander bedingen oder gegenseitig beschränken.

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