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Vatertage

von Wolfgang Roth
Regie: Claudia J. Leist
Produktion: WDR 2000/ca. 60'


Der Sohn eines ehemaligen Kriegsgefangenen, Bodo, kehrt zum Ort seiner Kindheit zurück, um ein letztes Mal das Grab seines Vaters zu sehen, bevor es eingeebnet werden soll. Inzwischen ist er selbst Vater eines Sohnes, Stefan, von dem er sich auf der Reise begleiten lässt. Erinnernd taucht das Klima dieser Zeit wieder auf, die Zeit des Wartens und jene des Nicht-Verstehens, wenn der heimgekehrte Vater, der ihn einst im Brief aus dem Krieg "innig liebte", jetzt nur Schläge für ihn bereithält. An den inneren Monolog fügen sich Dialogszenen aus vergangenen und gegenwärtigen Zeiträumen. So sind es einerseits die Aussprachen mit dem Onkel, die ihm die Grausamkeit des Vaters durch Krieg und Gefangenschaft erklären, ein Argument, das er als Kind nicht nachvollziehen kann. Und andererseits die in der Jetzt-Zeit stattfindenden Gespräche mit dem Sohn, der - ohne von den Schlägen zu wissen - behauptet: "Wenn du mich schlagen würdest: Mann, ich würde dich hassen!"
Zwei Vater-Sohn-Beziehungen werden vorgeführt und reflektieren einander. Roths Hörspiel ist eine Aufarbeitung mit leisen Tönen, die versucht, beiden Seiten - den Vätern und den Söhnen - gerecht zu werden.

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